Dr. Sun Yat-Sen Classical Chinese Garden
Am Mittwoch wagten wir einen Blick in den Dr. Sun Yat-Sen Chinese Garden, der erste authentische chinesische Garten, der außerhalb von China errichtet wurde. Wir stellten uns darunter einen großen, prächtigen chinesischen Garten vor, weswegen wir dann nach unserer Ankunft erst etwas irritiert und kurz auch ein wenig enttäuscht waren. Der „Garten“ beschränkte sich mehr oder weniger auf ein großes Gebäude mit einem schönen Innenhof im Style eines Chinesischen Gartens. Wir konnten von dort aus hinter einem kleinen Teich zwar noch etwas sehen, was chinesisch und parkähnlich aussah, aber wir wussten nicht, wie wir dort hinkommen konnten… irgendwie gab es keinen Weg … oder wir fanden ihn nicht… 🙂 Deshalb beschlossen wir auf die – im Eintritt enthaltene – Führung zu warten. Wir erfuhren dann, dass das, was wir auf der anderen Seite des Teichs sehen konnten, der öffentliche Park ist und nicht zum ursprünglichen chinesischen Garten dazu gehört! Die Führung war allerdings wirklich interessant und brachte uns einen Teil der chinesischen Kultur näher. Der chinesische Garten ist so aufgebaut, dass sich das schwarze Ying (dunkel, weich, kalt, weiblich, Ruhe) und das weiße Yang (hell, hart, heiß, männlich, aktiv) immer gegenüber stehen. Also das weibliche, das dargestellt wird durch runde und verspielte Formen bzw. weiche Materialien, steht stets den männlichen, eckigen und harten Materialien gegenüber, sodass eine Harmonie entsteht. Zum Abschluss gab’s dann auch noch chinesischen Tee und so waren wir dann doch wieder versöhnt 😉
Danach schlenderten wir noch ein bisschen in der näheren Umgebung herum und schauten uns China-Town noch einmal ein wenig genauer an, als wir plötzlich in einer Straße landeten, in der lauter Penner, Obdachlose und seltsame Leute waren! Hinterher haben wir nachgelesen, dass das die East Hastings Street ist. Dieses Gebiet ist sozusagen das Armenviertel, der sonst reichen Stadt Vancouver. Die Menschen die dort leben sind zum Teil in den 90er Jahren Obdachlos geworden, als die kanadische Regierung Gelder im Gesundheitswesen gestrichen hat und dadurch vor allem geistig kranke Menschen und Drogenabhängige auf die Straße gesetzt wurden, da kein Geld mehr da war um diese Menschen zu behandeln. Da es in Vancouver auch im Winter recht mild ist, hat sich irgendwann das ganze Elend in der East Hastings Street gesammelt und ist inzwischen Hauptzufluchtsort für obdachlose Menschen aus der ganzen Region. … wir fanden es ziemlich unheimlich dort und erschreckend so viel Elend zu sehend!
Es empfiehlt sich im übrigen nicht, in der East Hastings -Street Fotos zu machen (haben wir gelesen), aber hier noch ein paar Eindrücke von China-Town:
Two Canyon Loop
Am Freitag beschlossen wir zum nahe gelegenen Lynn Canyon zu fahren, um eine kleine Wanderung zu unternehmen! Kasper hatte dazu den Two Canyon Loop ausgesucht, ein Rundweg, der an zwei Canyons vorbei führt, also erwartete uns Wasser, Wald, Natur und natürlich Wasserfälle!!!! 🙂
Los ging’s am Lynn Canyon von wo aus wir uns durch den wahnsinnig schönen Regenwald immer wieder neue Pfade suchten, um möglichst oft zum Canyon zu gelangen, bis wir dann zu den Twin Falls gelangten! Nachdem wir beide total begeistert von Wasserfällen sind, war das ein wunderschöner Ausblick!!! Weiter ging’s dann auf die Suspension Bridge, eine Hängebrücke, die direkt über den Canyon führte. von dort aus mussten wir unzählige Treppen steigen um den Canyon weiter hoch zu kommen. Von dort aus führt dann ein Weg zum Seymour River, den wir entlang liefen, um unseren Rundweg letztendlich wieder im Lyyn Canyon Park zu beschließen! 🙂
Die unzähligen Pfade durch den Regenwald und auch der Wald an sich hat uns echt begeistert!! Überall wächst Farn und das Moos kriecht bis in die Äste der Bäume! Da es an diesem Tag auch immer wieder etwas regnerisch war, war das Regenwald-feeling komplett! Wir genossen die Ausblicke aufs Wasser und natürlich vor allem auf die unzähligen Wasserfälle!!! Die Wege wechselten sich ab und von Trampelpfad über befestigter Spazierweg bis hin zu Holzstegen war alles dabei! Immer wieder fanden wir kleine Strände, steile Felsen und versteckte Wasserfälle! Zwischendrin konnten wir auch immer wieder riesige Eiszapfen an den Felsen hängen sehen, die zum Teil aussahen wie zugefrorene Wasserfälle!
Am Abend haben wir dann noch für Lindsay und Michael Chilli gekocht!! Es ist jedes Mal sehr interessant, bei den beiden zu kochen, da Michael Koch ist und uns immer jede Menge Tipps hat! In gemeinsamer Teamarbeit kochten wir also ein wunderbar leckeres Chilli und verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen!!! 🙂 Auch die Gespräche sind echt immer interessant und sie haben immer wieder neue Tipps für uns… Michael ist auch der Ansicht, dass wir unbedingt über Amerika in den Osten fahren sollten, weil Californien, Texas,usw „very interesting“ sind im Gegensatz zu Kanada! 😛 … Lindsay ist da allerdings ganz anderer Ansicht und wir werden auch weiter an unseren Plänen festhalten! … Kanada ist schließlich groß genug 🙂 Michael ist aber auf jeden Fall ebenfalls sehr begeistert von unseren Plänen und würde am liebsten gleich mitkommen…