Montag, 14.8.
Es gibt so Plätze, da kommt man an und fühlt sich wohl und auch wenn nicht alles passt, ist der Platz irgendwie perfekt und man sieht nur die schönen Dinge um einen herum. Unser letzter Platz war so – trotz Verkehrslärm in der Nähe und ab und zu vorbeifahrenden Autos direkt neben dem Bus, wars irgendwie einfach perfekt. Die Kinder kamen an und haben sich gefreut und wir waren total happy und es gab so viel zu entdecken in nächster Umgebung. Selbst der Preis für den Platz hat gepasst.
Jetzt sind wir in Oberried auf nem Campingplatz mit Bauernhof. Es ist idyllisch mit schönem Weitblick. Der Spielplatz mit Bächlein ist fast in Sichtweite vom Bus und die Kinder sind begeistert vom Kuhstall und den Hasen und füttern die Ziegen. Neben unserem Stellplatz gibt es einen Baum mit unendlich vielen Reifen Mirabellen und hinterm Hof haben wir tausende von Brombeeren gepflückt. ABER so richtig ankommen tu ich hier (noch) nicht 🙃🙄🤣 die Kinder streiten ständig, Stefan ist schon ewig beim Einkaufen, weil gestern Sonntag war und wir auf der Fahrt unsere Lebensmittel nicht auffüllen konnten und Frühstück gab’s sich noch keins 😜 – mal schauen, was der Tag heute bringt, es word aber sicher schon 😍😀


Nachdem wir endlich gefrühstückt haben, ist es besser. Die Kinder gehen hoch zum Kuhstall und wir packen Sachen für eine kleine Fahrrad Tour zu den Eislöchern. Wir holen die Kinder direkt am Stall ab und setzen sie in den Anhänger, damit Felix Mittagsschlaf machen kann – inzwischen ist es 12 😀
Ich bin froh, dass die Kinder nicht selber fahren und genieße die Fahrt in vollen Zügen. Obwohl wir an der Talstraße entlang fahren, ist es ruhig und friedlich. Ein plätschernden Bächlein begleitet uns. Immer wieder fahren wir an riesigen wunderschönen Schwarzwaldhäusern vorbei mit üppigen, traumhaften Garten voller Blumen und Gemüsebeeten. Nach einiger zeit steigt der Weg an und wird immer steiler. Bei der schwülen Hitze, die gerade herrscht, powern sich Stefan und ich ganz schön aus und kommen tierisch ins schwitzen. Aber körperliche Betätigung tut ja bekanntlich auch der Seele gut und irgendwie Nacht es mir Spaß, mich auszupowern. In einer Kurve entdecken wir plötzlich unser Ziel. Von der Straße geht hier ein Wanderweg weg, der direkt an plätscherndem Wasser entlang führt. Erst dachten wir die Eislöcher sind kleine Becken im eisigen Bach. Ein vorbeikommemder Junge erzählt uns aber, wenn man auf der anderen Seite des Weges die Pfade entlang geht, kommt aus Löchern am Boden kalte Luft. Und tatsächlich – wie kleine Höhlen oder der Eingang eines Fuchsbaus sehen die Löcher aus. Läuft man an ihnen vorbei, wird es eisig kalt und kurze Zeit später läuft man wieder gegen eine warme Wand. Faszinierendes Naturschauspiel und wunderbare Erfrischung bei diesem Wetter. Wir halten uns einige Stunden an diesem Platz auf. Wir kühlen die Füße im Wasser, die Kinder kraxelm über Steine, ich lese und Stefan baut ein Waldtippi, das Emil mit Farn auslegt um es gemütlich zu haben. Es herrscht sind friedliche Stimmung und alle sind zufrieden.



Als wir auf den Bauernhof zurück kehren, eilen die Kinder sofort wieder zum Kuhstall und zu den Hasen. Emil hat seinen lieblingshasen Bruno Hasimasi getauft und liebt es, ihn zu streicheln und mit Löwenzahn zu füttern. Wir freunden uns mit den Nachbarn an und bereitem das Abendessen vor.
Nach dem Essen Bade ich noch die Kinder. Die total übertrieben luxuriösen sanitären Einrichtungen des Campingplatz haben nämlich sogar eine Babybadewanne. Die Kinder haben unglaublich viel Spaß und sind laut und anstrengend und ich bin danach klatschnass weswegen ich auch noch unter die Dusche hüpfe.

Während Stefan um 9 die Kinder ins Bett bringt, Geselle ich mich wieder zu den Nachbarn und auch Stefan kommt kurze Zeit später dazu. Ein herrlicher Abend!
Dienstag, 15.8.
Am nächsten Morgen schlafen wir fast bis 9 und frühstücken gemütlich. Wahrend Wir zusammen packen sind die Kinder nochmal im Stall. Als wir sie holen wollen, kommen sie zufällig gerade selber runter. Es gibt noch einen Snack und während Stefan spült, sitzen die Kinder schon im Auto…… Das ging irgendwie zu einfach. Ich hatte mit Emils Protest gerechnet, weil wir den Platz verlassen. Als wir schon los fahren, sagt Emil mit feuchten Augen, wir haben gar kein Foto von Hasimasi gemacht. Also Rückwärtsgang rein und rauf zum Stall. Ich steige aus, um ein Foto zu machen und als ich zurück komme, kommt Emil mir heulend entgegen. Er ist traurig und will nicht weg, er wird seine Tiere zu sehr vermissen. Also gehen wir nochmal rein, um uns von Hasen, Kühen und Schweinen (die ich da zum ersten Mal sehe 😉) zu verabschieden. Es ist süß und traurig zugleich, Emils Abschiedsschmerz zu begleiten. Die ganze Fahrt den Berg hinab, halte ich seine Hand und tröste ihn.
