Bodo (14. – 15.8.)
In Bodo angekommen, stellen wir uns auf einen Parkplatz in Hafennähe und erkunden bei Sonnenschein ein wenig die Stadt. Wir schlendern an der Hafenpromenade entlang und durch die Fußgängerzone. Es tut so gut, draußen in der Sonne zu sein!!! Abends genießen wir dann noch den Rest unseres hervorragenden Seelachses mit Reis und Gemüse.
Den Mittwoch Vormittag verbringen wir noch in Bodo. Wir gönnen uns ein kleines Frühstück beim Bäcker und danach suchen wir das Familienzentrum auf, wo Emil. geimpft wird. Wahnsinn, wie unkompliziert das ist! Wir hatten uns vorab informiert und dort einen Termin bekommen. Der Impfstoff ist international, also genau der gleiche wie bei uns und da die Norweger ein super Gesundheitssystem haben, ist das Impfen für uns komplett kostenfrei! Wir sind begeistert 😀 Emil hat auch sehr tapfer den Pieks ertragen und auch die Impfung hatte kaum Auswirkungen auf ihn!! Echt super! Und da das alles so gut geklappt hat, gönnen wir uns noch Pizza Buffet bei Pepes Pizza 🤣
Gestärkt setzen wir unsere Reise Richtung Süden fort. Da uns die Hauptstraße schon auf dem Weg nach oben eher unsympathisch war, entschliessen wir uns für die aussichtsreiche Nebenstraße. Die Landschaft ist überwältigend, vor allem weil das Wetter mitspielt. Im Junkerdal machten wir uns bereit für eine Wanderung – wir wollen eine Schlucht erkunden. Ein Schild am Eingang machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung – der Weg ist wegen Steinschlag gesperrt. Außerdem hat Emil auch keine Lust und so beschließen wir, die Reise fortzusetzen. Wieder am Auto angekommen, fängt es dann auch wieder zu regnen an. Also machen wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz. Leider ist die Suche nicht gerade einfach und so beschließen, wir uns doch nochmal einen gratis Stellplatz zu suchen. Tatsächlich finden wir einen idyllisch gelegenen Stellplatz oberhalb eines Wasserfalls. Nach dem Abendessen verkriechen wir uns in unsere Höhle und spielten noch mit Emil.
Immer noch Regen (16.8.)
Am nächsten Morgen regnet es immer noch. Also beschießen wir, eine größere Strecke hinter uns zu bringen und dabei ein paar Wasserfälle zu besichtigen, die auf der Route liegen. Um den Baustellen der E6 zu entgehen, schlagen wir eine Nebenstraße ein. Laut Reiseführer soll sich hier auch ein besonders schöner Wasserfall befinden. Leider haben wir ihn bis heute nicht gefunden. Die Route war dagegen wirklich schön, aber leider kamen wir aufgrund des Wetters und der engen Straße nur schleppend voran. Und so war es schon nachmittags bis wir die Hauptstraße wieder erreichten. Dort legten wir am Laksfossen erstmal eine Pause ein. Der Blick auf den gewaltigen Wasserfall war super, aber leider regnete es immer noch.
Da uns die Fahrt und der Tag beide geschlaucht hatte, wollen wir schnellstmöglich auf einen Campingplatz, um uns, Emil und ein bisschen Wäsche zu waschen. Die Suche war gar nicht so einfach und wir landen auf einem Campingplatz direkt an der E6. Es gibt mit Sicherheit schönere Plätze, aber dieser hatte zumindest Waschmaschine und Trockner und auch Duschen waren vorhanden, außerdem hatten wir einfach keine Lust mehr zu fahren. Wir waren beide gefrustet, da wir nicht, wie geplant, sonderlich weit gekommen waren, weil es immer noch regnete und überhaupt, weil es gerade irgendwie nicht so lief, wie wir uns das vorgestellt hatten. So versuchten wir das Beste draus zu machen. Der Campingplatz hatte eine geräumige Küche, in der wir unser Lager auf schlugen. Als erstes war Emil dran, der das Bad sichtlich genoss und auch die anschließende Massage vom Papa.
Danach gings für uns unter die heiße Dusche und nach leckerem Abendessen sah die Welt schon wieder ein wenig freundlicher aus. Trotzdem hatten wir die Schnauze voll vom Dauerregen und überlegten sogar, ob wir auf schnellsten Weg Richtung Deutschland fahren sollten… Dort gibt es ja anscheinend gerade Sonne pur 😀 wir beschlossen, erstmal weiter etwas Strecke hinter uns zu bringen. Wir verzagten die Entscheidung aber erstmal – Entscheiden müssen wir uns dann erst weiter unten, wo wir entweder die Abzweigung Richtung Küste fahren können oder gerade runter über Oslo nach Schweden und dann über Dänemark auf dem schnellste Weg zurück nach Deutschland.
Wasserfälle ohne Ende?? (17.8.)
Beim ausgiebigen Frühstück lernten wir die 7 Monate alte Clara und ihre Eltern aus Leipzig kennen und wir unterhielten uns ganz gut 🙂 danach starteten wir weiter Richtung Süden, wo uns einige Wasserfälle auf dem Weg begegnen sollten. Zuerst verließen wir aber den Polarkreis und fuhren durch eine Baustelle nach der anderen. Gefühlt ist die komplette E6 eine einzige Baustelle.
Der Reiseführer berichtete uns von einem besonders schönem Wasserfall, dem Fiskumfossen. Wir fahren über eine Brücke auf einen kleinen Parkplatz von wo aus eine Wanderung startet. 2 km soll es am Fluss entlang bis zu einem Lachsaquarium gehen. Den beeindruckenden Wasserfall fanden wir leider nicht, aber die Wanderung war super!! Ein wunderschöner Waldweg mit Ausblicken auf den Fluss und gaaaanz vielen Pilzen!!! Leider kennen wir nicht so viele, aber wir finden eine handvoll Pfifferlinge und ein paar Birkenpilze. Der kleine Hase versichert, dass er diese kennt und, dass sie essbar sind 😀 am Himmel gundigt sich ein Gewitter an und obwohl wir hoffen, dass es an uns vorbei zieht, treten wir lieber den Rückweg an. Kurze Zeit später öffnet sich der Himmel und gießt runter, was geht. 😀 Pitsche Patsche nass kommen wir am Van an und nachdem wir uns trockene Sachen angezogen haben, machen wir noch Brotzeit im Jean-Luc… Wahrndesssen kommt auch wieder die Sonne raus 😉 trotz Regen war dies eine tolle Wanderung und wir freuen uns auf unser Abendessen 🍄😋😀
Nachdem wir die Hoffnung auf Wasserfälle schon fast aufgegeben hatten, unternahmen wir noch einen letzten Versuch und folgen dem Schild „Formofossen“. Bereits als wir über die Brücke fahren und einen ersten Blick erhaschen, sind wir begeistert. Wir parken und laufen den kleinen Pfad zum überaus tollen, gewaltigen Wasserfall hinunter, von dem es hier leider keine Bilder zu sehen gibt, da wir nur mit der Kamera fotografiert haben 😛😆
Weiter geht’s Richtung Süden zu einem Strandbad mit Dusche, wo wir eine Pause machen wollen. Dort waren wir bereits bei der Fahrt nach oben, einige Wochen zuvor und es hat uns gut gefallen 😍. Emil findet das letzte Stück der Fahrt nicht so toll und trotz Stillpause ist er eher unzufrieden in seinem Kindersitz. Er quängelt bis wir da sind, also beschließen wir statt der Pause unser Lager für die Nacht an dem schönen Platz aufzuschlagen. Der kleine Hase putzt Pilze und plant die weitere Tour, Emil strampelt fröhlich auf der Decke, wir schaukeln ein bisschen auf der Reifenschaukel und bestaunen den abwechslungsreichen Himmel, der ständig neue Wolkenformationen und alle Farben von hellblau über dunkelblau bis grau und schwarz aufweist. Und sogar die Sonne spitzelt ab und zu durch. Abends fängt es dann zu tröpfeln an und wir essen im Jean-Luc unser hervorragendes Pilz-Risotto und als Nachspeise Vanille-Pudding mit Heidelbeeren – natürlich selbst gepflückt 👍😆 wir sind echt begeistert über die leckeren Dinge, die wir bisher gesammelt, gepflückt und geangelt haben 😍😍😍
Am nächsten Tag frühstücken wir draußen und stellen fest, dass unsere Nachbarn, die Spätabends noch gekommen waren, die französische Familie ist, die wir auf den Lofoten schon getroffen hatten. Echt schön, bekannte Menschen wieder zu treffen 😉 wie unterhalten uns eine Weile, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.
Über den Dovrefjell Nationalpark Richtung Alesund (18.-19.8.)
Wir fahren zunächst ein ganzes Stück, vorbei an Trondheim, immer die E6 entlang… Immer Richtung Süden 😀 je weiter wir Richtung Süden kommen, desto besser gefällt mir die Umgebung. Der Norden war auch schön, aber wir sind uns einig, der Süden gefällt uns besser!! Das erste Highlight war die Fahrt durch den Dovrefjell Nationalpark. Es geht hinauf auf über 1000 Meter. Die Landschaft ist unglaublich schön 😍 kleine Bächlein, Wasserfälle, Seen, es ist einfach wunderschön, auch wenn uns weiterhin Regen, Wolken und Sonnenschein im Wechsel begleiten. 😀
Im Dombas wollen wir uns im Visitercenter über Wanderungen informieren und landen in einem schnuckeligen kleinen Café, wo wir uns bei einer kleinen Pause Brownies und heiße Schoki /Kaffee schmecken lassen. Ein wirklich toller Ort um kurz zu verweilen.
In der Nähe gibt es eine kleine Wanderung inklusive Wasserfall und wir machen uns auf den Weg dorthin. Bereits vom der Brücke aus sehen wir, wie sich das Wasser an dieser Stelle seinen Weg durch die Felsen gegraben hat. Wir laufen einen kleinen Waldweg entlang und erhaschen immer wieder atemberaubende Blicke auf das tosende Wasser. Doch nicht nur der Wasserfall begeistert uns – im kleinen Birkenwäldchen finden wir unzählige Birkenpilze. Wir sammeln nur die schönsten und machen uns beschwingt von der tollen Wanderung und dem herrlichen Sonnenschein auf die Weiterreise.
Wir folgen der 136 Richtung Andalsnes. Die wunderschöne Route geht entlang eines Flusses und dieses Mal sehen wir wirklich einige Wasserfälle, außerdem entdecken wir einen wunderschönen Regenbogen 🌈 unser Ziel ist der Parkplatz beim Slettafoss. Auch hier stürzt sich das Wasser durch eine Schlucht nach unten. Nach dem Abendessen machen wir es uns im Van gemütlich und lassen uns vom Rauschen des Wasserfall einschläfern.
Huhu, es ist trocken!! Wir genießen unser leckeres Frühstück mit Pilzen, baked beans und Rührei draußen und Emil erkundet nasse Blätter 😀 als wir gerade zusammen packen, treffen wir noch alte Bekannte aus der Schweiz, die wir auf unserem schönen Stellplatz in Bleik kennen gelernt haben.
Wir setzen unsere Reise fort, entlang der 136, vorbei an gigantischen Felswänden, zerklüfteten Bergen und einem tollen rauschenden Fluss. Unser Ziel ist eine Wanderung auf den Aussichtgipfel Litlefiellet im Vegedalen. Allein die Fahrt dorthin ist atemberaubend. Wir fahren auf 660 Meter hoch und steigen von dort auf über 1000 Meter nach oben. Der Ausblick ist gigantisch!! Man sieht hinunter auf den Fjord und bis nach Andalsness, wo wir bereits einige Wochen zuvor übernachtet hatten – da hat Stefan die Makrele gefangen. Wieder unten angekommen machen wir noch eine kurze Pause am Fjord, bevor es weiter nach Alesund geht. Dort betrachten wir vom Aussichtsberg aus die tolle Stadt, die auf drei Inseln verteilt ist. Sie wurde komplett im Jugendstil aufgebaut. Nachdem sie abgebrannt war.
Die Insel Runde (19.-20.8)
Über einige Brücken vorbei an kleinen Inselchen fahren wir zur Insel Runde, die bekannt für ihre Vögelvielfalt ist. Außerdem soll es dort echt schön sein 😆 die Straße endet in einer Sackgasse an einem Campingplatz direkt am offenen Meer. Der Wind bläst uns ganz schön um die Nase und die Wellen brechen sich an der Küste. Wir checken ein und schauen uns ein wenig um. Es gibt eine geräumige Küche und einem beheizten Aufenthaltsraum und auch wenn alles ziemlich in die Jahre gekommen ist, ist es ein ganz netter Platz und die Besitzer sprechen einwandfrei deutsch 😆
Wir kochen unser Chill in der Küche in Gesellschaft einiger anderer Camper und unterhalten uns eine Weile mit einem Pärchen aus Holland. Ein echt netter Abend 😊
Am nächsten Morgen frühstücken wir draußen und packen unseren Rucksack zum Wandern. Die ca. 3 sündige Rundtour führt uns durch ein Vogelschutzgebiet hinauf auf den Vogelfelsen. Zuerst folgen wir einem geteertem Weg steil bergauf. Weiter geht es über Graswege. Fläche Steine und Holzstege. Der Blick hinunter zu den schroffen Felsen und aufs Meer, das schaumig Wellen schlägt, ist einzigartig! Das Wetter ändert sich immer wieder und so laufen wir mal durch sanften Nieselregen, kämpfen gegen Wind und Regen an und lassen uns von den Sonnenstrahlen kitzeln. Vögel sehen wir nur wenige, an einem Felsen gibt es unzählige Möwen und hin und wieder fliegt eine Skua, eine Raubmöwe, vorbei. Dafür sehen wir einige Schafe 😆 wir genießen die, zur Abwechslung mal wirklich einfache Wanderung und die tollen Ausblicke aufs Meer.
Wieder unten angekommen verabschieden wir uns von der Insel Runde und setzen unseren Weg fort, die E39 Richtung Süden. Immer wieder haben wir gigantische Ausblicke auf Wasserfälle, reißende Flüsse, Berge, Seen und Fjorde. Wir mal wieder begeistert von der tollen Landschaft Norwegens!! Das Wetter ändert sich weiterhin von Stunde zu Stunde, aber wenigstens haben wir nicht mehr nur Dauerregen, sondern können uns auch über immer mehr trockene Phasen und Sonne freuen!!