Was für ein Panorama (10.8.)

Auf den Lofoten angekommen, schlugen wir unser Lager am Strand abseits der Straße unter Bäumen auf. Es war etwas windig und regnete immer wieder, weshalb wir es uns im Jean-Luc bequem machten. Am nächsten Tag schaute der Tag schon freundlicher aus ☀ und nach einem erfrischenden Bad im spiegelglatten Meer gab’s erstmal Frühstück. Beinahe wären wir dabei aber von einer Horde Kühe umgeranbt worden, die wie die Irren Richtung Strand galoppierten. Ein echt lustiges Schauspiel 🤣

Danach fuhren wir weiter zum Ausgangspunkt für eine kleine Panorama Wanderung.auf den Glomtind. Zunächst ging es eine Trasse entlang und das letzte Stück dann noch einen Wanderweg hinauf zu einer Aussichtsplattform. Der Blick war gigantisch!!! Emil war super drauf und spielte auf der Mäusedecke und quasselte und lachte. Nach einer ausgiebigen Pause stiegen wir wieder hinab, gerade rechtzeitig, bevor es zu niesenln begann.

Gegen Abend fuhren wir dann in das szenische Fischerdörfchen Henningsvaer. Leider regnete es ein wenig, aber trotzdem war es nett durch das Städtchen zu schlendern und sich ein wenig umzusehen.

Leider ist es hier viel zu teuer, um mal essen zu gehen oder auch was zu trinken. In einem netten Pub hätte abends sogar noch live Musik gespielt, aber für ein Chili con carne oder einen Fischburger 20€ zu zahlen, ist uns dann einfach zu viel. Deshalb schlenderten wir wieder zurück und fuhren zu einem abgelegenen Platz am Meer um dort selbst zu kochen. 😄 Den Stellplatz teilten wir uns mit einem netten Franzosen, der abends noch ein wenig auf seiner Gitarre klimperte.

So viele Quallen (11.8.)

Als wir an unserem abgelegenen Platz am Meer aufwachen, sieht der Tag freundlich aus und während wir frühstücken, kommt sogar die Sonne raus. Wir beschließen, eine Kanutour zu machen. Wir paddeln um die kleinen Inselchen und an der Küste entlang und Stefan wirft die Angel aus… Ein Fisch beißt leider nicht, aber dafür sehen wir unzählige lila Quallen und das Wasser ist so klar, daß man oft bis auf den Grund sieht. Um uns herum ein gigantisches Panorama. Emil ist das erste Mal bei unseren Kanuausflügen etwas länger wach und strahlt mich, eingepackt in seine Schwimmweste, an. Nach einiger Zeit jedoch schläft er wieder ein.

Nachmittags zieht es zu und nachdem wir los gefahren sind, fängt es wieder zu regnen an… Wetter also optimal genutzt 😀 der kleine Hase möchte gerne noch ein wenig angeln, also begeben wir uns auf die Suche bis wir unter der Brücke landen 🤣🤣🤣 auf dem Platz zwischen zwei Brücken bzw unter der einen Brücke ist ganz schön was los, aber wir finden noch ein Plätzchen. Emil und ich machen es uns im Jean-Luc gemütlich. Emil bekommt noch eine tolle Massage und nachdem er eingeschlafen ist, lese ich noch ein wenig. Der kleine Hase trotzt tapfer dem windigen, nassem Wetter, doch weiterhin erfolglos, kein Fisch in Sicht.

Nachts wird es dann richtig ungemütlich, es windet und regnet und wir stehen nicht gerade geschützt direkt am Meer. Um 5 wird es uns dann doch zu arg und wir klappen das Dach ein, schalten die Standheizung an und machen es uns unten gemütlich. Wir hören Hörbuch und schlafen nochmal ein wenig. Um 8 beschließen wir dann, zusammen zu packen und an einen Wind geschützteren Platz zu fahren. Im Städtchen Leknes ist es weitaus angenehmer und wir frühstücken gemütlich und überlegen, was wir mit diesem trüben Tag anfangen.

Hey, hey Wicky (12.8.)

In der Nähe gibt es ein Vikinger Museum, inklusive Vikinger Festival, und wir machen uns auf den Weg. Dort angekommen verschlechtert sich das Wetter, aber ein Teil des Museums ist auch drinnen. Die deutschsprachige Führung durchs Langhaus, ist richtig interessant und wir erfahren, dass es auf den Lofoten früher eine sehr reiche Vikinger Siedlung gab und vieles mehr. Da es draußen richtig stürmt, legen wir eine Pause ein und lassen uns Kaffee, Waffeln und Blaubeerkuchen schmecken. Emil begeistert wie immer die Menschen um uns herum und lacht und strampelt auf dem Tisch 😉 Nach einigem Warten, hört es auf zu regnen und auch der Sturm lässt nach, so dass wir uns wieder nach draußen wagen. Unten am Meer gibt es noch einen Markt, einige Lager und das Vikinger Schiff.

Gegen Abend fahren wir noch nach Nussfjord, das idyllisch gelegene Fischerdorf ist ein Museums Dorf, in dem man auch Hütten zur Übernachtung buchen kann. Vom Parkplatz aus hat man einen tollen Blick über das Dorf und die Landschaft drum herum. Nach wie vor ist es kalt und windig, aber dennoch ist es ganz nett, durch das Dörfchen zu schlendern.

Inzwischen stehen wir windgeschützt von einem Felsen am Fjord und das Wetter ist auch etwas ruhiger geworden, momentan sogar trocken. Die besten Voraussetzungen also für eine ruhige Nacht.

A – Unser südlichste Punkt der Lofoten

Heute ist das Wetter deutlich besser. Es nieselt ab und zu, ist aber ansonsten weitgehend trocken und windstill. Wir verbringen den Vormittag im Jean-Luc, spielen, kuscheln und frühstücken und Emil hilft jetzt sogar schon bei den Hausarbeiten 🤣🤣

Wir schauen uns ein kleines Fischerdorf an und verbringen eine Zeit an der Küste, genießen die Aussicht, schlendern herum, lesen und der Hase angelt, während Emil schläft.

Danach fahren wir weiter nach A, ein sehr idyllisches Städtchen am Meer, das aufgrund seines einfallsreiche kurzen Namen wohl auch im Guinnessbuch steht 🤣 es ist wunderschön dort und wir genießen es, rum zu schlendern. Von einem nahe gelegenen Aussichtpunkt genießen wir noch das Panorama und verabschieden uns aus A.

So langsam werden unsere Essensvorräte kleiner und wir gehen noch einkaufen. Abends soll es Gemüse Reis geben… Fisch würde dazu echt gut passen, aber der kleine Hase ist inzwischen schon etwas deprimiert, weil er nichts fängt. Während ich alles fürs Essen vorbereite, packt er tapfer mal wieder die Angelsachen. Noch bevor ich wirklich angefangen hab, nicht mal eine viertel Stunde später kommt er wieder, bereits von weitem höre ich unsere französischen Nachbarn staunen. Ich Blicke aus dem Fenster und kamm es kaum glauben. Am Haken baumelt ein riesiger Fisch und der Hase kommt mit einem strahlenden Lachen auf mich zu 😄 Wir wissen nicht, was es ist, aber es ist gigantisch 😀 Voller Vorfreude und überglücklich, dass es endlich wieder geklappt hat und dass es gleich so ein toller Fang ist, bereiten wir unser Festmahl zu. Und auch unser französischer Nachbar kommt nach kurzer Zeit mit einer Makrele vom angeln zurück. Wir müssen aber gut aufpassen, dass die unzähligen Möwen uns unseren Fang nicht abluchsen, immer wieder kommen sie uns ganz schön nah und schreien aufgeregt 😀 ein Hannoveraner verrät uns dann, dass unser Fisch wohl ein Seelachs ist… Auf jeden Fall schmeckt er köstlich!!!

Der Abschied (14.8.)

Heite nachmittag geht unsere Fähre zurück nach Bodo und wir nutzen den schönen Vormittag, an dem sogar die Sonne immer wieder scheint, um noch eine letzte Wanderung zu machen. Unser Weg führt uns zu einem tollen Wasserfall und um einen See herum, wir genießen dem Tag und sitzen in der Sonne und erkunden die Gegend. Auch jede Menge Heidelbeeren finden wir.

Beschwingt von der tollen Wanderung und der schönen Landschaft, machen wir uns auf den Weg zur Fähre und obwohl wir gerade erst die Hälfte unserer Reisezeit vorbei haben, fühlt es sich irgendwie an, wie ein Abschied… Wie der Heimweg… Unsere Gefühle auf den Lofoten waren sehr gemischt. Jeder hat unsere Erwartungen gegenüber der Inselgruppe geschürt, jeder meinte, die Lofoten sind so schön, da muss man hin und dann hatten wir nach 3 Wochen Sommer und Sonnenschein so viel Regen, Wind und schlechte Sicht. Außerdem sind es wohl die fischreichsten Gewässer Skandinaviens und kein Fisch wollte anbeisen. Unsere Erwartungen waren viel zu hoch (was nie gut ist), das Wetter durchwachsen und irgendwie fehlte uns anfangs ein Highlight, ein Wow – Effekt… Die letzten zwei Tage jedoch, haben uns wieder „versöhnt“. Das Wetter wurde ein wenig besser, wir hielten uns wieder mehr draußen auf und der südliche Teil, der Lofoten hat uns sehr beeindruckt. Die vielen Orte am Meer, hinter denen die felsigen Berge steil in den Himmel aufragen, die vielen Sandstrände und kleinen Buchten, die unzähligen Inseln an den Küsten, all dies ist wirklich schön und natürlich sorgte auch das bessere Wetter, der tolle Fisch und unsere Erlebnisse im südlichen Teil eine große Rolle, so dass wir uns doch mit einem positiven Gefühl von den Inseln verabschieden. Wir sind gespannt, was uns auf unserem „Heimweg“ in den nächsten 3 1/2 Wochen noch alles erwartet und suchen uns jetzt erstmal einen Camping Platz, um uns und ein paar Klamotten zu waschen und uns wieder zu sortieren, bevor es wieder Richtung Süden geht.